Vor 10 Jahren waren Sie im Zuge einer Sanierung Bauherr. Was war damals wichtig?
Christof Innerhofer: Für mich waren die Ausstattungsdetails entscheidend. Die Details machen den Unterschied in der Lebensqualität so wie auch im sportlichen Leben aus. Im Wohn- und Essbereich habe ich mich für Raffstores entschieden. Da kann man mit dem Tageslicht spielen. Im Schlafzimmer wurden es Rollläden, denn dort ging es um Sichtschutz und Abdunkelung. Vor allem die Entscheidung für das Kastensystem war richtig und wichtig, denn so wurde der Sonnenschutz fassadenbündig integriert.
Sind Sie beim Schlafen lichtempfindlich?
CI: Ich bin viel unterwegs, daher muss ich überall schlafen können. Wenn es beim Gletschertraining um halb 5 dämmert und die Sonne aufgeht, sollte man weiterschlafen können. Bei den hoch gelegenen Hotels in den Skigebieten ist Sonnenschutz leider noch kein durchgängiger Standard. Wenn ich es mir aussuchen kann, dann habe ich es gerne ganz dunkel. Vor allem wenn ich nach den Übersee-Rennen Jetlag habe. Und manchmal im Leben macht man ja auch die Nacht zum Tag… danach schläft man „stockdunkel“ auch besser.
Was war neben den Sonnenschutzanlagen das beste Investment beim Wohnen?
CI: Ich würde sagen, die Ausstattung meiner persönlichen Relax-Zonen! Das Bett, die Couch und der Kamin. Der ideale Entspannungs-Abend ist die Kombination aus einem guten Film, einem lodernden Feuer daneben und danach dem Weg ins eigene statt ins Hotelbett. Den Sonnenschutz sehe ich als perfektes Gestaltungselement für die Fassade an. Er ist aus meiner Sicht das „Fashion-Statement“ bei einem Gebäude. Zudem dient er im als Extra-Wärmedämmung am Fenster und hilft so Heizkosten zu sparen! Damit ist er nicht nur schön, sondern leistet im Winter wie im Sommer einen nachhaltigen Beitrag zur Energiebilanz eines Hauses.
Sie planen ein neues Zuhause als Neubau. Worauf werden Sie achten und was wird dieses Mal anders gemacht?
CI: Da ich naturverbunden bin wird es wieder in Waldnähe und damit in sehr ruhiger Lage sein. Sonst ist mir wichtig, dass ich helle, offene Räume habe. Viel Tageslicht ist für mich essenziell und ich mag es, ins Grüne zu schauen. Bodentiefe Fenster kombiniert mit Raffstores und Rollläden sind dabei ein Muss. So lebe ich jetzt in dieser Wohnung und so soll es auch beim neu gebauten Haus sein.
Sie reisen an viele internationalen Stationen des Skizirkus. Ihre Heimat ist Südtirol, Sie sind italienischer Staatsbürger. Sie fahren für eine französische Skimarke und haben Kooperationen mit einem Schweizer Uhrenhersteller und einem österreichischen Fruchtsafthersteller. Was macht aus Ihrer Sicht die europäische Baukultur aus?
CI: Europa ist mit Sicherheit Qualitätssieger. In Bezug auf Bausubstanz, Dämmung, Schallschutz, Hitzeschutz und Ausstattung wohnt man wohl kaum irgendwo auf so hohem Niveau wie hierzulande. Das vergisst man manchmal, bis man wieder an einen Ort kommt, wo man das Gefühl hat, Gebäude sind aus Karton gemacht und es wird im Winter bei den Fenstern rausgeheizt. Und im Sommer heizt es die Räume derart auf, dass es unerträglich wird.
Wie kommen Sie mit Hitze zurecht?
CI: Nicht so gut. Obwohl wir in den Bergen leben, bekommen wir in Südtirol an schönen Tagen im Sommer häufig 35 und mehr Grad. Ich habe meine Routine gefunden. In der Nacht oder am Morgen stelle ich die Fenster auf Durchzug. Und wenn ich untertags unterwegs bin, sperre ich die Hitze aus. Bei geschlossenen Sonnenschutzanlagen hat es dann angenehme 22 bis 24 Grad Innentemperatur. Klimaanlagen muss ich nicht haben, wenn es sich vermeiden lässt.
Wenn Sie nicht gerade auf den Skiern stehen oder am Rennrad unterwegs sind, geht es in die Kraftkammer. Muss ein modernes Fitnessstudio auch Tageslicht haben?
CI: Ich trainiere in einem sehr modernen Fitnessstudio. Dort gibt es eine Glasfassade. Es hat zwar eine megatolle Aussicht, aber es wird auch sehr heiß, weil der Sonnenschutz fehlt. Daher gehe ich nur in der Früh trainieren, denn an einem Sommertag ist es kaum auszuhalten. Bei solchen Räumen ist eine angenehme Raumtemperatur eigentlich wichtiger als die Aussicht oder das Tageslicht.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.